Die Sache mit den veganen Kuchen…

Ich bin ja sehr experimentierfreudig. Das liegt einerseits an meinem Begehren, neue Produkte und Zubereitungsarten zu entdecken, andererseits aber auch daran, dass mir sehr schnell langweilig wird und ich neue Einflüsse benötige um mich “bei der Stange” zu halten. Dementsprechend bleibe ich nicht, wenn ich ein gutes Rezept für $etwas gefunden habe, bei diesem.. Sondern ziehe weiter und suche mir andere gute Rezepte.
Die vegane Küche reizt mich als Konzept, bekannte Gerichte neu zu interpretieren und bekannte Grenzen zu verschieben. Ich habe nicht vor, selbst vegan zu leben, bin aber auch nicht bestürzt, wenn ich mal ein paar Tage ohne tierische Produkte verbringe. Veganes Backen finde ich daher ziemlich herausfordernd, denn man muss ohne Eier auskommen. Mit Margarine oder anderen pflanzlichen Fetten zu arbeiten macht mir nichts aus, da ich den Geschmack von Butter sowieso nicht mag. Gewisse Dinge (wie z.B. zart-knusprig-auf-der-Zunge-zerschmelzende Meringues) sind ohne Eier allerdings einfach nicht möglich. Bei “normalen” Kuchen lassen sich allerdings mit einem gewissen fachlichen Hintergrundwissen sehr gute Ergebnisse erzielen. Das bekomme ich auch ohne weiteres “gebacken”. (Entschuldigung, der musste sein.) ;)
Dann bin ich am Freitag auf der Suche nach einem Rezept für die Schälchen Brombeeren und Heidelbeeren in meinem Kühlschrank auf ein Rezept von ohsheglows.com gestoßen. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, etwas veganes daraus zu machen und die tollen Früchte nicht mit tierischem Eiweiß zu erschlagen. Und wenn sich eine Ann etwas in den Kopf setzt… Lassen wir das.

Der Kuchen nennt sich “Healthy Blueberry Chocolate Glaze Cake” und sieht auch auf ihrem Foto super aus.. dafür dass er so platt ist, meine ich. Gesund ist er auch, er enthält nämlich kein Fett.. Und relativ wenig Zucker.  Und nicht wirklich etwas,  was den Kuchen nach oben steigen lassen könnte (erklärt den Flunderartigen Zustand). Nun gut, das schreckt mich natürlich nicht ab. Nur weil er gesund ist, muss er ja nicht schlecht sein, dachte ich mir. Also habe ich ihn so gebacken, wie Angela es vorgeschlagen hat (mit zermatschter Banane im Teig, für zusätzliche Feuchtigkeit). Da mir die Schokoglasur allerdings etwas “zu viel” war, habe ich sie statt dessen durch Kokos”sahne” ersetzt. Wie das funktioniert, kann man auch bei Angela nachlesen.. Oder man ist faul und kauft ein Convenience-Produkt mit etwas gruselig anmutender  Zutatenliste. Wenn dann alles soweit fertig ist, sieht das auch echt ansprechend aus.

Wenn man ihn dann anschneidet, kommt man der Misere langsam auf die Spur.

Er ist feucht/saftig.. Und schokoladig-beerig. Die Kokossahne ist locker-fluffig und schmeckt leicht nach Kokos.. Darauf saftig-säuerlich-süße Sommerbeeren. Nunja. Aber die Konsistenz des Kuchens lässt sich am besten mit dem Wort (so hat ihn Mama bezeichnet) “gummi-artig” umschreiben. Und das einzig erträgliche ist wirklich, dass bei jedem Stück auch eine Beere auf der Sahne sitzt.

Wenn man wirklich unbedingt sehr “gesunde” vegane Kuchen essen muss, kann man ihn sich sicher schön reden. Ich verzichte lieber dankend auf gesunde Kuchen und widme mich wieder denen, die Fett enthalten. Und wenigstens eine Art Ei-Ersatz und dies nicht einfach aus Angst vor Kalorien ignorieren. (Und bitte, bitte.. Keine Avocado im Kuchen.. Und auch nicht im “Faux au Chocolat”!)

Vielen Dank.

Eure Ann.

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